Rede von Edith Micansky zur Eröffnung


 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde!

 

Herzlich willkommen in der Galerie Judith Dielämmer zu unserer Ausstellungseröffnung.

Wir sind glücklich als Gäste unsere Arbeiten zeigen zu können, und dankbar für die freundliche Unterstützung hier vor Ort.

Wir, das sind Mitglieder der westfälischen Künstlergruppe Kim (Kunst ist mehr), die im vorletzten Jahr ihr 30 jähriges Bestehen feiern durfte.

 

Ich vertrete heute unseren Vorsitzenden Herrn Reinhard Tempelmann, der aktuell auf einer Whiskytour in Schottland weilt.

 

Wir haben unsere Ausstellung    Genau     betitelt.

 

Entstanden ist die Idee bei einem Gruppentreffen, angeregt durch Jeanet, mit niederländischen Wurzeln, die betonte, dass für ihre niederländischen Freunde dieses kleine Wort so typisch deutsch sei, häufig verwandt, aber auch schwierig anzuwenden, da man manchmal gar nicht genau wisse, was es an der jeweiligen Stelle eigentlich bedeuten soll.

 

Bei meiner Recherche fand ich dann folgendes heraus:   

Genau    

ist Teil des Wortschatzes für das Goethe Zertifikat A2.

 

Es kann als Adjektiv oder Adverb verwandt werden.

Im Sinne von einwandfrei, stimmend (Beispiel die genaue Waage), Adjektiv.

Im Sinne von gründlich, sorgfältig (die genaue Kenntnis), auch hier als Adjektiv.

Im Sinne von sparsam, knapp (genau rechnen müßen) ... Adverb.

Im Sinne von aber ja, stimmt, als Zustimmung für ein Gegenüber (genau!).

 

All das ist aber nicht genug!

 

Häufig wird es aktuell nicht dialogisch, also im Austausch mit einem Gesprächspartner, sondern monologisch zur Unterstützung der eigenen Aussage verwandt.

Also sozusagen, um die eigene These zu untermauern, dann meist mit einer speziellen Betonung und einer kleinen Pause!

  Genau

Genau

 

Ich glaube, dann ist es ein Flickwort.

 

Jetzt hoffe ich nur, dass wir keinen Germanisten in unserer Runde haben ...

 

Warum erzähle ich das alles?

 

Zum einen natürlich,  um Jeanet vollends zu verwirren, zum anderen aber auch die Essenz daraus zu ziehen, dass die Beschäftigung mit einer Sache (hier einem Wort als Teil des Kulturraumes) ihre verschiedensten Aspekte ans Licht bringt.

 

So ist es auch mit unserer Gruppe. In der Beschäftigung mit der Kunst, einer Gemeinsamkeit also, ergeben sich für jeden einzelnen von uns ganz verschiedene Ausdrucksformen, Anwendungen also, auch im übertragenen Sinne ein anderer Kontext.

 

Wir arbeiten mit verschiedenen Materialien, vertreten unterschiedliche Positionen. Der Diskurs über die Arbeiten und die Auseinandersetzung mit den anderen bringt uns dann letztendlich weiter auf unserem eigenen Weg.

 

Wir haben die unterschiedlichsten Biografien, Ausbildungen usw.

Wer sich näher dafür interessiert, dem empfehle ich unseren Katalog, der anlässlich unseres 30 jährigen Jubiläums entstand, sowie unsere Website kim-kunst.de. Durch Corona wurden auch unsere Aktivitäten massiv eingeschränkt.

Zur Realisation und Finanzierung neuer Projekte bieten wir, als Geschäftsidee sozusagen kleine Unikate zum Verkauf an.

 

Zu guter Letzt möchte ich die teilnehmenden Künstler namentlich vorstellen.

Da ist zunächst Monika Altrogge aus Bocholt, die sich mit Keramik und Ton beschäftigt;

Axel Fenselau aus Borken-Burlo mit seinen Drahtskulpturen;

Gudrun Issel aus Gescher, einer Malerin, die als einzige noch Gründungsmitglied der Gruppe ist;

Alexandra Orb ebenfalls aus Borken Burlo mit Tonarbeiten;

Reinhard Tempelmann aus Gescher, der mit Malerei und Skulptur unterwegs ist;

Frank Terwey aus Borken-Gemen, mit verschiedensten Medien;

Norbert Then aus Stadtlohn kann seine Metallskulpturen leider heute nicht zeigen, da er an Corona erkrankt ist;

Jeanet Timmermans aus Alstätte, ebenfalls mit verschiedenen Disziplinen;

 

als Gast haben wir diesmal Horst Knüwer aus Emsdetten eingeladen seine Holzskulpturen mit uns auszustellen;

 

und zuletzt ich, Edith Micansky aus Reken, auch ich arbeite mit den unterschiedlichsten Mitteln und Materialien.

 

Wir alle freuen uns auf spannende Gespräche mit Ihnen.

 

Zunächst aber viel Spaß bei der Performance

von Frank Terwey, dem Soundtrack zur  lowfi overhead   Projektion.